Sieben ist keine Glückszahl

Wenn man Menschen nach einer Zahl zwischen 1 und 10 fragt, sagen besonders viele 7. Die magische Zahl wirkt anziehend. Für viele bedeutet sie eine Glückszahl. Diejenigen aber, die auf Dauer glücklicher als andere sind, wählen verblüffender Weise die 7 seltener. Wie ist das zu erklären?

Ein Merkmal glücklicher Menschen ist, daß sie Außergewöhnliches wagen. Sie greifen eben nicht nach der ersten besten Möglichkeit. Sie sind kreativ und überlegen, was sonst noch alles möglich ist. Es macht ihnen Freude, etwas Neues auszuprobieren und zu experimentieren. Selbstverständlich liegen sie dabei auch manchmal falsch. Glückliche Menschen haben auch eine hohe Fehlertoleranz.

Als Elon Musk sein neues Tesla-Modell vorstellte und dabei seine Vorzüge pries, kam es zu mehr als einer Panne. Die angeblich superharte Windschutzscheibe ging bei einem Test live vor den laufenden Kameras der Weltpresse zu Bruch. Wie peinlich! Genau das hat aber wohl der Tesla-Gründer nicht gedacht.

Einer seiner Erfolgstips besteht genau darin. Er setzt sich überdimensionale Ziele, bei denen der normale Mensch, der der die 7 wählt, vor Scham in den Boden versinken möchte. Die Widersacher freuen sich, wenn er versagt und sie haben dann die Chance, darauf hinzuweisen, daß sie es ja schon immer gewußt haben. Aber selbst das hielt ihn bisher nicht davon ab, sich neue unerreichbare Ziele zu setzen. Selbst die schärfsten Kritiker müssen konsternieren, daß sie seine umweltfreundlichen Autos der Konkurrenz noch immer davonfahren. Wenn es eine private Raumfahrt eines Tages geben wird, dann wird sie ebenso mit dem Namen Elon Musk verbunden sein. An die Fehlschläge werden nur noch die Siebener denken, doch vermutlich nicht einmal die.

Um einen außergewöhnlichen Weg zu gehen, muß man von der Norm abweichen. Doch wir alle tragen Normen in uns. Die Nachrichten verkünden sie täglich. Kluge Wissenschaftler bestätigen sie. Die Kinder in der Schule lernen sie. Eigentlich müßten wir in einer genormten Welt leben, doch das ist nicht so. Immer wieder geschehen Dinge, mit denen niemand gerechnet hat. Der Zufall spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um Innovationen geht. Jeder Mensch kann sich diese magische Kraft zu nutzen machen. Alles, was man braucht ist Pioniergeist und ein Spur Verrücktheit.

Wer von der Norm abrückt und etwas Großes erreichen will, nimmt einfach einen Würfel und schreibt sich 6 Möglichkeiten auf, wie er ein Problem lösen oder ein Ziel erreichen will.  Das Spiel kann beginnen. Der Zufall in Gestalt des Würfels trifft die Entscheidung, wo es langgeht. Jede Alternative ist nämlich mit einer Würfelzahl verknüpft. Genauso sollte das Ergebnis des Würfelns mit der Verpflichtung verbunden sein, seinem Rat zu folgen.

Ob es gut ist, sich vom Zufall leiten zu lassen, könnte man fragen. Die Antwort ist eindeutig Ja. Der Zufall entscheidet, was man macht, nicht die Norm. Für Menschen, die sich schwer damit tun, etwas Neues auszuprobieren, kann er den Weg in die Freiheit bedeuten. „Nur weil ein Pfad ausgetreten ist, muß er noch nicht richtig sein“, sagt der Volksmund. Der Zufall liefert garantiert nicht die „Richtige“ Antwort. Wie sollte er auch, wenn das, was richtig ist, sich meist an der Norm orientiert. Der Zufall zeigt einem allerdings den Weg ins Glück.

Ein Bestseller zu dem Glück trägt den Titel „Ins Glück stolpern“. Daniel Gilbert zeigt darin auf, wie schwierig es sein kann, das Glück zu planen. Häufig stellt es sich ein, wenn man am wenigsten damit rechnet. Das Glück ist tatsächlich nicht berechenbar und 7 garantiert keine Glückszahl.

Über Innere-Staerke

Dipl.-Psychologe und Spezialist für Stressmanagement und Soziale Kompetenz. Teamtrainer und Berater in Personalentwicklung und Personaldiagnostik. Gründer von Innere Stärke Trainings und Coachings und Personalentwicklung3000
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