Hartnäckigkeit und Demut

Erfolgreiche Persönlichkeiten fordern von ihren Anhängern nicht selten, man solle GROSS denken. Tesla Gründer Elon Musk beispielsweise versteigt sich zu der Aussage, daß das Ziel einem sogar Angst machen müsse. Doch was sagt die Wissenschaft über Ziele, insbesondere solche, die von ihren Verfolgern auch erreicht werden?

Tatsächlich gibt es eine sehr klare Aussage, wie anspruchsvoll das Ziel formuliert sein sollte. Wenn die Wahrscheinlichkeit, daß Ziel zu erreichen, sehr gering ist, wirkt es auf die meisten Menschen demotivierend. Das gleiche gilt aber auch, wenn das Ziel ohne Anstrengungen, quasi im Vorbeigehen, zu erreichen ist. Ein gewisses Maß an Risiko wirkt stimulierend. Experten raten dazu, von einer Erfolgswahrscheinlichkeit von 60 – 80 % auszugehen. Wenn man alle seine Kräfte mobilisiert und sein bestes gibt, ist es keineswegs sicher, ans Ziel zu gelangen. Es bleibt immer noch ein Faktor übrig, der schwer abzuwägen ist und auf den man auch nur begrenzten Einfluß hat. Aber wenn man sich tatsächlich zu 100% engagiert und nicht so schnell aufgibt, kommt man in der überwiegenden Anzahl der Fälle zu seinem Erfolg.

Trotzdem bleibt es wichtig, immer auch mit einzukalkulieren, daß eben nicht alles in den eigenen Händen liegt. Erfolgreiche Menschen neigen dazu, sich selbst für alles die Verantwortung zuzuschieben. So lange sie erfolgreich sind. Wenn etwas schiefläuft, waren es stets die anderen oder die Umstände. Das bezeichnet man in der Psychologie-Sprache als Attribution. Erfolg wird intern und stabil auf die eigene Fähigkeit attribuiert. Es ist mir gelungen, weil ich einfach so gut bin. Mißerfolg wird dagegen extern und variabel attribuiert. Es hat nur nicht geklappt, weil die Umstände es nicht zuließen oder ich mich nicht richtig angestrengt habe.

Attributionsmuster sind wichtig für das eigene Selbstbild, doch sie ändern nichts an der Realität. In der gibt es gelegentlich Situationen, auf die hat man keinen Einfluß. Die Corona-Krise hat so gut wie niemand vorausgesehen. Bestimmte Trends in der Mode oder der Wirtschaft kommen immer wieder überraschend. Die Zukunftsforschung versucht diesen Unsicherheitsfaktors auszuschalten, scheitert aber regelmäßig. Wer scheitert, sollte nicht automatisch den Grund dafür in sich selbst suchen. Es kann tatsächlich Pech gewesen sein. Immer wieder sind Menschen zur falschen Zeit am falschen Ort und umgekehrt. Es ist eine bequeme und gefährliche Illusion zu glauben, man könnte alles, also auch den eigenen Erfolg, bis ins kleinste Detail planen.

Anthony Robbins behauptet in seinen Seminaren, daß der entscheidenden Erfolgsfaktor Hartnäckigkeit sei. Genau das bestätigt die psychologische Forschung. Intelligenz, soziale Kompetenz, eine gute körperliche Konstitution und vieles mehr spielen eine Rolle für den Erfolg. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und hohem Einkommen oder zwischen Attraktivität und Führungsverantwortung. Aber alle diese Faktoren ersetzen nicht den einen, der bei weitem das größte Gewicht hat: Hartnäckigkeit.

Hartnäckigkeit gepaart mit Demut scheint der sicherste Weg, um wirklich ans Ziel zu gelangen. Ab und zu fällt man dabei in die 20%-Falle. Das ist menschlich. Doch wer danach wieder aufsteht, wird mit 60 – 80%iger Wahrscheinlichkeit Erfolg haben. Das ist wissenschaftlich gesehen 100%ig sicher.

Über Innere-Staerke

Dipl.-Psychologe und Spezialist für Stressmanagement und Soziale Kompetenz. Teamtrainer und Berater in Personalentwicklung und Personaldiagnostik. Gründer von Innere Stärke Trainings und Coachings und Personalentwicklung3000
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