Verzeihen heißt sich neu verbinden

Das Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen, mit Welt und der Schöpfung an sich ist seinerseits verbunden mit Wohlbefinden. Wer dieses Gefühl in sich wachrufen kann, dem geht es besser. Er hat mehr Freude am Leben und kommt gut mit anderen Menschen aus.

Ein Weg, um dieses Gefühl in sich zu entdecken ist die Metta-Mediation. Metta bedeutet übersetzt Freundlichkeit, Güte oder auch Liebe und geht auf den historischen Buddha Siddharta Gautama zurück. Bei dieser Form der Mediation geht man schrittweise vor. Zunächst verbindet man sich mit sich selbst. Man schenkt sich selbst Wertschätzung, für die Anstrengungen, die man unternimmt, für den Weg, auf den man sich gemacht hat. Wertschätzung ist dabei nur ein anderes Wort für Liebe, das einem leichter über die Lippen geht. Sobald man mit sich selbst im reinen ist, das heißt sich selbst genug wertschätzt, kehrt Frieden ein.

Als nächstes denkt man an die Menschen, mit denen man eventuell im Seminar meditiert. Es sind Gefährten, Menschen, die einem ähnlich sind, weil sie auf der Suche nach demselben sind: Nach Wertschätzung, Anerkennung, nach Liebe.

Nun erweitert man seinen Horizont. Im Leben jedes Menschen gibt es andere Menschen, die ihn begleiten oder begleitet haben. Freunde, Familie, Kollegen, Nachbarn, nette Briefboten, freundliche Kassiererinnen usw. Diese Menschen, die einem täglich helfen, die für einen da sind und einen stützen, verdienen selbstverständlich auch Wertschätzung und Liebe. Es ist nicht so schwer, dieses Gefühl jemanden bewußt zu machen, der einem Gutes tut und auf dem eigenen Weg wohlwollend begleitet.

Als nächstes kommt der große Schritt, der eine Vorbereitung des echten Verzeihens sein kann. Man erinnert sich an Menschen, die einem Steine in den Weg legen. Jeder kennt und fürchtet diese Spezies. Man trifft sie auf der Arbeit oder im Straßenverkehr. Sie machen genauso Urlaub wie man selbst und manchmal wohnen sie im gleichen Haus. Bei der Metta-Mediation erkennt man, daß auch diese „Feinde“ im Grunde Menschen sind, die auf der Suche sind, auf der Suche nach Wertschätzung und Liebe. Leider wählen sie dafür einen dysfunktionalen Weg, der anderen und oft ihnen selbst auch schadet. Im Bewußtsein, daß diese Menschen sich aber eigentlich nach demselben sehen wie man selbst, kann man sich neu mit ihnen Verbinden und ihnen verzeihen. Im Grunde sind sie auf dem gleichen Weg wie wir alle. Auch sie sind Gefährten.

Wenn dieser Schritt gelingt, stellt sich wirklicher Frieden ein. Der Frieden ist das Gegenteil der Abgrenzung. Er entsteht im Bewußtsein der Verbindung und heißt Verzeihen.

Über Innere-Staerke

Dipl.-Psychologe und Spezialist für Stressmanagement und Soziale Kompetenz. Teamtrainer und Berater in Personalentwicklung und Personaldiagnostik. Gründer von Innere Stärke Trainings und Coachings und Personalentwicklung3000
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, News und Tips abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar