Walk-Life-Balance

Vera Birkenbihl ist eine der berühmtesten Autoren für psychologische Selbsthilfebücher in Deutschland. Ihre Seminare sind inspirierend, der Mensch Vera Birkenbihl äußerst Facettenreich. Zu ihrem Werk gehören Bücher über NLP, Kommunikation und Numerologie. Sie gibt sogar sportliche Tips. Tips, die deswegen besonders wertvoll sind, weil sie von einem Menschen kommen, dem der Innere Schweinehund nicht unbekannt ist. Frau Birkenbihl ist keine Musterathletin. Sie liebt auch den Genuß und hält nicht viel von fruchtloser Entsagung. Um so mehr lohnt es sich, auf ihre Tips zu hören, die Menschen das Joggen schmackhaft machen sollen.

Laufen oder Joggen wie es moderner klingt, ist gerade mal wieder stark im Kommen. Zurzeit kann man ohnehin nicht viel anderes machen. Die Fitneßstudios sind geschlossen. Fußballtrainings verboten. Teamsport jeglicher Art ist momentan wegen der Kontaktsperre tabu. Da bleibt einem fast nur noch das Joggen. Wer also die Chance ergreifen will, so lange es noch keine Ausgangssperre gibt, sollte sich jetzt am Riemen reißen und endlich L wie loslegen. Frau Birkenbihl kleidet den Ratschlag für Anfänger, der für sie selbst funktioniert hat, in das 4 L Akronym. Die Vier L stehen für locker, leicht, lässig, laufen.  Man könnte auch sagen, sie stehen gegen Verbissenheit, zu hohe Ansprüche an sich selbst und einem Hang zum Masochismus.

Genau das wirft man Läufern oft vor. Schon aufgrund ihrer Erscheinung, hager und etwas verhärmt, ziehen sie leicht den Verdacht auf sich, sich selbst gerne etwas über zu strapazieren. Wer erinnert sich nicht an die Geschichte des ersten Marathonläufers, der sein Ziel erreichte, die Botschaft überbrachte und dann tot zusammenbrach. Läufer neigen zu oft dazu, nicht nur die eigene Komfortzone zu verlassen, sondern sogar gezielt in den Schmerz zu gehen. Wer das macht, sollte seine Persönlichkeitsstruktur tatsächlich einmal überdenken. Und zwar nicht nur im Sinne der mentalen, sondern auch gerade mit Blick auf die körperlichen Gesundheit. Wer sich nur wohl fühlen kann, wenn er genügen gelitten hat, dem geht es wie mit dem Mann mit den zu engen Schuhen. Den ganzen Tag über quält er sich mit viel zu engen Schuhen herum und leidet. All das, damit er sich am Abend, wenn er die Schuhe auszieht, für einen kurzen Moment befreit, erleichtert und glücklich fühlen kann. Genau so sollte man nicht laufen und auch keinen anderen Sport beginnen. Eine bißchen Selbstüberwindung am Anfang ist in Ordnung, doch dann sollte es auch Spaß machen. Flow kommt nicht nach der Tätigkeit, er entwickelt sich beim Tun.

Damit der Flow entsteht, achtet man auf seine Befindlichkeit. Anstatt zu verkrampfen, bleibt man locker. Nicht Schwermut ist gefragt, sondern eine heitere Leichtigkeit. Ein Krampf wäre das Zeichen dafür aufzuhören. Wer locker bleibt, läuft länger. Er erreicht das Ziel und sichert sogar den wichtigen Mittelteil von Walk-Life-Balance.

Der Sommer naht und Joggen kann dabei helfen, seine Traumfigur zu bekommen. Doch darum geht es nicht. Wer locker, leicht und lässig läuft, wird dabei Spaß haben. Früher oder später werden die Endorphine und Enkephaline vielleicht hinzukommen. Nicht um den Schmerz zu betäuben, sondern um die Freude noch intensiver zu spüren. Darum geht es bei der Empfehlung, Sport als Stresslöser einzusetzen auch. Es geht darum, mehr Flow und mehr EU-Stress, positive Gefühle und Begeisterung ins Leben zu holen. 4 L für ein fünftes: Ein gutes Leben.

Über Innere-Staerke

Dipl.-Psychologe und Spezialist für Stressmanagement und Soziale Kompetenz. Teamtrainer und Berater in Personalentwicklung und Personaldiagnostik. Gründer von Innere Stärke Trainings und Coachings und Personalentwicklung3000
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