Starke Schultern

Starke Schultern können eine Menge tragen, doch selbst die stärkste Führungskraft ist kein Atlas, der die ganze Welt, alle Menschen und alle ihre Bedürfnisse immer schultern kann. Das wäre einfach zu viel. Um selbst im Gleichgewicht zu bleiben, muß man lernen, „Nein“ zu sagen. Alternativ kann man es mit Monkey Management versuchen.

Das soll nicht despektierlich klingen. Menschen und Mitarbeiter sind keine Äffchen, sie neigen nur wie alle Menschen gelegentlich zu irrationalem schädlichen Verhalten. Dabei retardieren sie. Sie werden wieder zu kleinen Kindern oder eben Äffchen, die wild herumspringen, schreien und die Dinge oft nur noch verschlimmern.

Die reife Führungskraft hat dann die Aufgabe, seine Leute wieder auf Kurs zu bringen. Auf Lösungskurs. Tatsächlich gelingt das recht einfach durch vier Fragen.

Wer ein Problem definieren kann, hat es schon mehr als zur Hälfte gelöst. Die erste Frage lautet also: Was ist das Problem. Sobald man etwas klar in Worte faßt, nimmt die negative emotionale Ladung ab. Energie wird aus der Amygdala in de präfrontalen Cortex geleitet. Man kann wieder klar denken.

Dieses Denken sollte lösungsorientiert sein. Deshalb stellt man die Frage: Wie kann es gelöst werden. Wer die ganze Zeit nur darüber nachdenkt, wie schrecklich alles ist, kommt keinen Schritt weiter. Im schlimmsten Fall macht man sich selbst verrückt. Wer nach Lösungen sucht, der findet auch welche. Es ist im zweiten Schritt wichtig, weg von der Problem- und hin zur Lösungsorientierung zu kommen.

Menschen haben sehr viel mehr Macht als sie in schwierigen Situationen glauben. Wer nichts tut, kann auch das Gefühl der Hilflosigkeit nicht loswerden. Wer aber beherzt agiert, wird feststellen, daß ihm so einiges gelingt. Vielleicht reicht es noch nicht zum großen Erfolg, doch schon im Handeln sammelt man neuen Informationen, die dabei helfen, an das letztendliche Ziel zu gelangen. Entscheidend ist, daß man die Lageorientierung aufgibt und handlungsorientiert wird. Was kannst du tun? Das ist die dritte Frage. Irgend etwas kann man immer tun und sei es einfach jemand Dritten um Rat fragen. Oft ist der eigenen Handlungsspielraum aber viel weiter als es zunächst erscheint.

Wer bei dieser Suche fündig wird, den wird die vierte Frage nicht verwundern. Wer weiß was er tun kann, sollte auch aktiv werden. Es ist also eher eine rhetorische Frage, die zum Abschluß folgt: Was tust du?

Das Äffchen kann darauf nicht antworten, auch dem Kind fällt es vielleicht schwer. Doch die Fragen haben die Regression längst aufgehoben. Verantwortliche Menschen werden jetzt eine eigenverantwortliche Antwort geben. Und man selbst hat den Rücken frei für den Rest der Welt.

Über Innere-Staerke

Dipl.-Psychologe und Spezialist für Stressmanagement und Soziale Kompetenz. Teamtrainer und Berater in Personalentwicklung und Personaldiagnostik. Gründer von Innere Stärke Trainings und Coachings und Personalentwicklung3000
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